Diese Voraussetzungen musst du beim Leasing erfüllen
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Das Leasing eines Autos erfreut sich in Deutschland zunehmender Beliebtheit. Egal ob geräumiges Familienauto oder neuer Dienstwagen – die Finanzierungsform bietet eine flexible Möglichkeit, seinen Traumwagen zu fahren. Damit du ein Auto leasen kannst, musst du allerdings bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Welche das sind, zeigen wir dir in diesem Artikel.
Das Wichtigste in Kürze:
- Grundvoraussetzungen sind ein Mindestalter von 18 Jahren, ein fester Wohnsitz in Deutschland sowie eine ausreichende Bonität
- Privatkunden benötigen die folgenden Unterlagen: Selbstauskunft, Einkommensnachweis und Ausweiskopie
- Zusätzliche Unterlagen für Gewerbekunden: Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA), Auszug aus dem Handelsregister sowie Steuerbescheide
- Sind nicht alle Voraussetzungen erfüllt, können eine Sonderzahlung, eine Kaution oder ein Bürge helfen
Diese Grundvoraussetzungen gelten beim Leasing
Grundsätzlich musst du für den Abschluss eines Leasingvertrags mindestens 18 Jahre alt sein und einen festen Wohnsitz in Deutschland haben. Zusätzlich muss der Leasingnehmer nachweisen können, dass er über ausreichend finanzielle Mittel verfügt. Ein regelmäßiges Einkommen sowie eine positive Schufa-Auskunft zeigen dem Leasinggeber, dass du die monatlichen Raten pünktlich zahlen kannst.
Vor Vertragsabschluss wird nahezu jede Leasingbank deine Bonität prüfen – ganz egal, ob du Privat- oder Gewerbekunde bist. Ein gängiger Weg für die Bonitätsprüfung ist die Schufa-Auskunft, die Informationen zu deinem Zahlungsverhalten bereitstellt. Bedenke, dass sich offene Rechnungen, Schulden oder verpasste Zahlungen negativ auf deinen Schufa-Score auswirken.
Welche Voraussetzungen gibt es für Privatkunden?
Neben den Grundvoraussetzungen wie Alter und Wohnsitz ist beim Privatleasing vor allem ein regelmäßiges sowie ausreichend hohes Einkommen wichtig. Schließlich möchte der Leasinggeber sicherstellen, dass er sein Geld jeden Monat bekommt. Auch eine gewisse Verhältnismäßigkeit sollte gegeben sein.
Regelmäßige Einkünfte: Zunächst einmal solltest du ein regelmäßiges Einkommen vorweisen können. Am einfachsten geht dies durch einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Läuft dein Arbeitsvertrag kürzer als der Leasingvertrag, stehen deine Chancen auf eine Bewilligung eher schlecht. Zudem sollte es keine negativen Schufa-Einträge aus der Vergangenheit geben.
Verhältnismäßigkeit des Leasings: Bei der Prüfung der Bonität wird auch die Verhältnismäßigkeit zwischen Einkommen und Kosten des Vertrags geprüft. Somit wird eine bestimmte Höhe der Einkünfte vorausgesetzt. Besteht ein gesundes Verhältnis zwischen Lebensunterhaltskosten, Einkommen und den Leasingraten, steht dem Leasingvertrag nichts im Weg.
Welche Unterlagen benötige ich beim Privatleasing?
Um die Voraussetzungen für einen Leasingvertrag zu prüfen, verlangt der Leasinggeber einige Nachweise sowie Unterlagen. Nachfolgend zeigen wir dir, welche Unterlagen du bereithalten solltest:
- Ausgefüllte Selbstauskunft: Die Selbstauskunft bekommst du in der Regel vom Leasinggeber. Sie gibt Aufschluss über die persönlichen Informationen und die finanzielle Situation des Leasingnehmers.
- Gehaltsnachweis: In den meisten Fällen musst du die Gehaltsnachweise der letzten drei Monate vorlegen.
- Ausweisdokumente: Zur Bestätigung deiner Identität verlangt der Leasinggeber eine Kopie deines Personalausweises oder Reisepasses.
- Ggf. Arbeitsvertrag: Um sicherzustellen, dass du die Raten über den gesamten Zeitraum zahlen kannst, verlangt der Leasinganbieter unter Umständen nach deinem Arbeitsvertrag.
- Für ausländische Staatsbürger: Der Leasinggeber kann bei Bedarf nach einer Aufenthaltsgenehmigung und Meldebestätigung fragen.
Welche Voraussetzungen gibt es für Gewerbekunden?
Auch beim Gewerbeleasing sind eine gute Bonität sowie regelmäßige Einnahmen wichtige Voraussetzungen. Insbesondere bei jungen Unternehmen möchten Leasinggesellschaften kein Risiko eingehen. Neben einer positiven Bonität des Unternehmens sollte auch die Schufa der Inhaber keine negativen Einträge beinhalten.
Ein besonders wichtiges Instrument zur Bonitätsprüfung ist die sogenannte betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA). Sie gibt einen guten Einblick in die wirtschaftliche Lage des Unternehmens. Die Erstellung einer BWA setzt voraus, dass die Unternehmung schon mehrere Jahre besteht. Oftmals haben neugegründete Unternehmen dadurch geringere Chancen, eine ausreichende Bonität zu beweisen.
Welche Unterlagen benötige ich beim Gewerbeleasing?
Welche Unterlagen du als Gewerbetreibender bereithalten solltest, zeigen wir in der folgenden Auflistung:
- Ausgefüllte Selbstauskunft: Die Selbstauskunft bekommst du in der Regel vom Leasinggeber. Sie gibt Aufschluss über die finanzielle Situation des Gewerbes.
- Ausweisdokumente: Eine Kopie des Personalausweises oder Reisepasses dient zur Identitätsprüfung des verantwortlichen Geschäftsführers.
- Handelsregisterauszug oder Gewerbeanmeldung: Diese Dokumente geben Auskunft über die Existenz des Unternehmens.
- Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA): Die BWA gibt Auskunft über die finanzielle Situation des Unternehmens.
- Steuerbescheide der letzten Jahre: Die Bescheide geben Auskunft über die finanzielle Historie des Unternehmens
- Nachweis des Steuerberaters (für Freiberufler & Einzelunternehmer): Ein Nachweis über Beginn und Art der selbstständigen Tätigkeit.
- Aufenthaltsgenehmigung und Meldebestätigung: Wird notwendig, wenn der Geschäftsführer aus dem Ausland stammt.
Vertrag abgelehnt – kann ich die Voraussetzungen umgehen?
Falls du nicht alle Voraussetzungen erfüllst, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie der Leasingvertrag doch noch bewilligt wird.
Sonderzahlung: Falls der Anbieter bzw. die Bank dein Einkommen als zu gering einstuft, kannst du dies durch eine Sonderzahlung ausgleichen. Eine einmalige Anzahlung erlaubt es, die monatlichen Raten und damit die finanzielle Belastung zu senken, da du einen Teil der Kosten vor Vertragsbeginn zahlst. Hiermit sinkt das Risiko für die Leasinggesellschaft und diese ist gegebenenfalls gewillt, den Leasingvertrag zu bewilligen.
Bürgschaft: Bei unzureichender Bonität kann sich der Leasingnehmer durch einen Bürgen absichern, z.B. durch ein Familienmitglied (Eltern bei jungen Erwachsenen) oder einen guten Freund. Der Bürge wird in den Vertrag aufgenommen und haftet für die Zahlung der Raten. Kommt der Leasingnehmer in Zahlungsschwierigkeiten, muss der Bürge die Zahlung der Raten übernehmen. Diese Möglichkeit setzt voraus, dass der Bürge über eine positive Bonität verfügt.
Gerade bei sehr jungen Unternehmen kann die Hinzunahme eines Bürgen eine gute Möglichkeit sein, um einen Leasingvertrag zu erhalten. So kann beispielsweise der Geschäftsführer privat als Bürge für die Firma eintreten.
Kaution: Eine weitere Option ist die Zahlung einer Kaution. Zu Beginn des Leasings hinterlegst du bei der Leasingbank einen Anteil des Fahrzeugwerts. Bei Zahlungsschwierigkeiten werden die Raten von der Kaution bezahlt. Die Höhe einer solchen Kaution liegt oft bei etwa 25 % des Werts. Dementsprechend setzt diese Möglichkeit auch das Vorhandensein der finanziellen Mittel voraus.
Leasing ohne Schufa: Achtung vor unseriösen Anbietern
Immer wieder finden sich im Internet Angebote, die Leasing ohne Schufa bzw. Bonitätsprüfung ermöglichen. Auch wenn das zunächst sehr attraktiv erscheint, sollte Vorsicht geboten sein: Denn hinter solchen Angeboten stecken oft unseriöse Anbieter.
Durch eine Bonitätsprüfung sichert sich der Leasinggeber gegen Zahlungsausfälle ab. Anbieter ohne Bonitätsprüfung minimieren das Risiko oft durch unverhältnismäßig hohe Raten. Dies kann dazu führen, dass du für das gleiche Fahrzeug deutlich mehr zahlst, als bei einem “seriösen” Händler.
Wir empfehlen dir daher, dich zum Schutz deiner eigenen Finanzen auf solche Angebote gar nicht erst einzulassen. Falls es deine finanziellen Möglichkeiten zulassen, solltest du lieber den Weg über eine Sonderzahlung oder eine Kaution gehen.
Grundsätzlich musst du mindestens 18 Jahre alt sein, einen festen Wohnsitz in Deutschland haben und über ausreichend Bonität verfügen.
Um einen Überblick über die finanzielle Situation des Gewerbes zu bekommen, müssen Selbstständige, Freiberufler und Unternehmen zusätzliche Unterlagen bereitstellen. Dazu zählen unter anderem eine betriebswirtschaftliche Auswertung, ein Handelsregisterauszug sowie Steuerbescheide der letzten Jahre.
Wenn du nicht alle Voraussetzungen erfüllst, kannst du ggf. eine Anzahlung leisten, eine Kaution leisten oder einen Bürgen hinzunehmen.
Es gibt immer wieder Anbieter, die Leasing ohne Schufa anbieten. Dabei handelt es sich allerdings meist um unseriöse Anbieter, von denen du die Finger lassen solltest.