VW ID.4 – der elektrische Tiguan mit bis zu 520km Reichweite
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Endlich ist es soweit und Volkswagen stellt den ID.4, das zweite Modell unter der neuen ID Marke, offiziell vor. Es handelt sich dabei um ein Elektro-SUV, das sich platztechnisch auf dem Niveau eines Tiguan Allspace bewegt. Der Wolfsburger Autobauer verspricht vollmundig, dass es das „erste E-Weltauto der Marke“ wird. Damit setzt VW die Messlatte selbst hoch an und möchte seine eigens entwickelte MEB-Plattform global ausrollen. Da SUVs generell weltweit sehr gefragt sind, unabhängig ob Europa, Amerika oder Asien, könnte das dem Konzern sogar gelingen. Was wir heute schon wissen und wie gut sich der ID.4 mit Blick auf das Datenblatt aufstellt, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Design und Abmessungen
Der ID.4 ist ein SUV, das sehr sportlich gezeichnet ist. Insgesamt wirkt er sehr stromlinienförmig, was bei einem Elektroauto mit hoher Reichweite vorteilhaft ist, und vergleichsweise Flach. Auch die Bodenfreiheit ist nicht ganz so stark ausgeprägt wie bei den Verbrenner Kollegen des Konzerns. Er sieht dementsprechend aus wie ein Elektro SUV aussehen sollte.
Geschmeidige Konturen und eine großflächige Front mit wenigen Kanten und Sicken. Das steile Heck mit dem Dachspoiler unterstreicht den Charakter des Fahrzeugs. Hier wurde alles für optimiert, um möglichst wenig Luftwiderstand zu generieren. Diesen gibt der Hersteller mit einem cw-Wert von 0,28 an. Bei den Rädern können die Kunden bis zu 21 Zoll große Felgen bestellen, die die üppigen Radhäuser ausfüllen.
Das Platzangebot kann sich sehen lassen. Der ID.4 liegt mit seiner Außenlänge von 4,58 Metern zwischen dem normalen Tiguan und dem Allspate-Modell. Außerdem ist er ohne Außenspiegel 1,85m breit sowie 1,61m hoch. Der Radstand ist mit 2,77m näher am Allspace als am normalen Tiguan, was viel Platz im Innenraum verspricht, aber auch zeigt, dass das Fahrzeug nur sehr kurze Überhänge hat. Ob dies einem gefällt, ist letztlich Geschmacksfrage.
Was den Gepäckraum betrifft soll der SUV zwischen 543 und 1575 Litern schlucken. Wie gut diese verwendbar sind, wird sich in der Praxis erst zeigen. Gegebenenfalls wirkt sich die flache Dachlinie negativ auf die Verwendbarkeit des Stauraums aus. Die Heckklappe ist übrigens bereits in der Basisversion elektrisch.
Interieur: kaum mechanische Knöpfe
Im Innenraum präsentiert der ID.4 das neue Konzept von Volkswagen, dass wir in allen aktuellen Modellen wieder finden. Das bedeutet, dass es immer weniger mechanische Knöpfe gibt und dafür immer mehr über kapazitive Flächen und Bildschirme bedient wird. Im wesentlichen stürzt sich die Bedienung auf die beiden Bildschirme. Zum einen gibt es einen 12 Zoll großen Touchscreen in der Mittelkonsole und zum anderen gibt es ein Fahrerdisplay hinter dem Lenkrad.
Weiterhin bietet VW ein schmales Lichtband unter der Windschutzscheibe, dass über Lichteffekte den Fahrer unterstützen soll. Ein Head-up Display, das auf eine sehr große Fläche der Frontscheibe projeziert wird, unterstütz den Fahrer ebenfalls bei der Navigation dieses. Dieses nutzt auch Augmented Reality (AR), um beispielsweise Navigationsanweisungen plastisch darzustellen. Zuletzt gibt es natürlich auch die intelligente Sprachsteuerung, die auf die Worte „Hallo ID“ reagiert.
Antrieb und Laden: bis zum 520km Reichweite
Auch der ID.4 greift auf die MEB Plattform zurück, die verschiedene Batteriegrößen ermöglicht. Zum Start wird es allerdings nur eine Leistungsstufe und Batteriegröße geben. So bekommt der ID.4 einen Elektromotor, der auf der Hinterachse sitzt und 150 kW respektive 204 PS leistet. Damit beschleunigt das elektrische SUV in 8,5 Sekunden auf 100 km/h und fährt in der Spitze 160 km/h schnell. Die Höchstgeschwindigkeit ist dabei, wie bei den meisten Elektroautos, elektronisch begrenzt.
Mit einer Nettokapazität von 77 kWh reicht eine Batterieladung für eine Reichweite von 520km (gemessen nach WLTP). Das Aufladen an einer DC-Schellladestation ermöglicht das Aufladen von 320km innerhalb von 30 Minuten (nach WLTP mit 125 kW). Wer den ID.4 zu Hause laden möchte, der kann auf sich eine Wallbox von ID. kaufen, die mit einmalig 388 Euro zur Buche schlägt. Diese lädt mit 11 kW, womit die Ladezeit deutlich länger ausfällt.
Technische Daten:
Sondermodelle zum Start
Zum Start kann der ID.4 in zwei verschiednen Editionen bestellt werden. Als ID.4 1st und als ID.4 1st Max. Die beiden Editionen unterscheiden sich nur im Ausstattungsumfang. So gibt es für den Max das neue IQ-Light, was ein intelligentes Matrix LED Licht ist, das den Gegenverkehr bei permanenten Fernlicht ausblenden kann. Außerdem gibt es 3D-Rücklichter, die besonders plastisch wirken und einen dynamischen Blinker für das Max Modell.
Weiterhin gibt es ein sehr großes Panoramadach mit dem ID.4 Max und das größere 12 Zoll Display für das Infotainment System ist ebenfalls Serie. Das 1st Modell hat hingegen nur einen 10 Zoll großen Bildschirm. Weiterhin verfügt der Max über mehr Assistenten und ein besseres adaptives Fahrwerk.
VW ID.4 Preise und Verkaufsstart
Die Bestellung für den ID.4 ist seit dem 24. September 2020 möglich. Für das ID.4 1st Modell ruft Volkswagen einen Basispreis von 49.950 Euro auf. Womit sich ein effektiver Preis von 40.470 Euro nach Abzug des Umweltbonus ergibt. Das besser ausgestattete Modell ID.4 1st Max hat einen Listenpreis von 59.950 Euro sowie einen effektiven Preis von 50.470 Euro nach Abzug der Förderung.
Die Ausreifung soll laut den Wolfsburgern noch in diesem Jahr starten, was sehr ambitioniert erscheint. Insbesondere wenn man bedenkt wie lange es gedauert hat, dass der ID.3 in die Serienproduktion ging. Erreichen will VW dies mit der Produktion von standardisierten Modellen. Denn eine individuelle Konfiguration ist bis dato noch nicht möglich. Zum Markstart gibt es 27.000 Editionsmodelle des 1st und 1st Max. Danach dürfte auch eine individuelle Bestellung möglich sein. Aktuelle VW ID.4 Leasing Angebote findet ihr in unserem Vergleich.
ID.4 – Stromverbrauch (NEFZ) in kWh/100 km: kombiniert 16,9-16,2; CO2-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+