Elaris Dyo Kurz-Test: das kann der China Smart
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Die neue Marke Elaris aus Grünstadt in Deutschland versucht mit preiswerten E-Autos für jedermann in Deutschland Fuß zu fassen. Im Vordergrund stehen dabei vor allem kleine und erschwingliche Elektroautos in Segmenten, die andere Hersteller zu wenig bedienen. So ist der Elaris Dyo eine Art Smart ForTwo von einem Auftragsfertiger in China.
Fairerweise müsste man hinzufügen, dass auch Smart heute etwas chinesischen Einfluss hat durch die Beteiligung von Geely. Entgegen von Elaris verabschiedet man sich hier aber von kleinen Stadtautos wie dem ForTwo und bringt getreu dem aktuellen Trend lieber einen Elektro SUV mit Smart #1.
Doch zurück zum Elaris Dyo. Der Zweisitzer misst ca. 2,8 Meter in der Länge und bietet ein ähnliches Platzangebot wie ein ForTwo, somit wir uns nicht von diesem Vergleich lösen können. Aus diesem Grund haben wir in unserem Kurz-Test geprüft wie gut der chinesische Smart ist. Übrigens haben wir zuletzt auch den nochmals kleineren Elaris Pio getestet.
Design und Interieur
Das Design des kleinen E-Autos wirkt modern und kühl. Schmale LED Scheinwerfer und eine saubere und klare Front wirken ein wenig futuristisch. In der Mitte soll in der Serienversion noch das Elaris Logo auf der Motorhaube angebracht werden. Hinten gibt es auch keine Auffälligkeiten. Kleine Rückleuchten zieren das Heck, sodass nichts klobig wirkt.
Im Innenraum erwarten einen helle Farbtöne mit einem türkis Akzent. Das wirkt stimmig und passt zum kühlen Gesamtbild des Autos. Das Amarturenbrett ist einfach verarbeitet, aber sehr aufgeräumt. Es gibt einen großen Touchscreen für das Infotainment System auf dem eine Art Android Betriebssystem installiert ist. Letzteres erlaubt es natürlich sämtliche Apps aus der Android Welt zu installieren, womit beispielsweise einer Ladepause mit Netflix oder YouTube nichts im Wege steht. Nichts desto trotz muss sich noch zeigen, ob das System bei allen Nutzern gut ankommt. Es ist für ein Infotainment System weitaus komplexer und noch näher an einem Tablet für zu Hause.
Daneben gibt es noch ein paar physische Knöpfe für die wichtigsten Fahrzeugfunktionen wie Klimaanlage, Licht oder die Wahl des Fahrmodus.
Fahreindruck
Mit seinen 48 PS hat der Dyo auf dem Papier sogar weniger Leistung als der noch kleinere Pio, allerdings fahren sich die 48 PS hier deutlich spritziger. Der Antriebsstrang gibt die Leistung deutlich besser ab und man kann angenehm im Straßenverkehr mitfahren. Bei unserer Testrunde durch die Stadt konnten wir natürlich nur Stadtgeschwindigkeiten testen und bei diesen Fährt sich der Dyo sehr souverän für so ein kleines Auto. Man fühlt sich keines Falls unsicher. Vermutlich ist die Stadt auch das Territorium für dieses Auto.
Falls wir nochmal einen längeren Testbericht absolvieren können, werden wir natürlich den Dyo auf Landstraße und Autobahn nehmen.
Die Reichweite wird übrigens nach WLTP mit bis zu 265km angegeben, was damit deutlich über dem größten Mittbewerber Smart ForTwo EQ liegt. Auch diese konnten wir in der Praxis nicht prüfen. Dafür kann hinzugefügt werden, dass man sowohl mit AC als auch mit DC (bis zu 30kW) zügig das kleine Auto wieder aufladen kann.
Fazit
Unser erstes Fazit zum Dyo ist, dass der elektrische Zweisitzer durchaus potenzial hat in deutschen Städten eine gute Mobilitätslösung für viele Pendler und Firmen zu sein. Dennoch müssen ein paar Details noch verbessert werden wie ein vereinfachtes Infotainment System für alle Nutzergruppen. Weiterhin ist der Preis mit gut 25.000 Euro vor Abzug des Umweltbonus auch nicht so günstig, dass der Abstand zu bisherigen Mittbewerbern groß genug ist keinen Vergleich anzustellen. So muss sich der Dyo mit dem ForTwo vergleichen lassen, der das ausgewachsenere Auto ist. Lediglich in Punkto Reichweite kann der Dyo den Smart derzeit einfach Paroli bieten.
Allerdings spielt die Zeit in die Karten von Elaris, denn Smart wird den aktuellen ForTwo ohne Nachfolger einstellen, womit der größte Mittbewerber vom Markt verschwindet.Zudem sind die Lieferzeiten und Leasing Konditionen des chinesischen Dyos gegenwärtig deutlich attraktiver.
4.2
Bewertung
Elaris Dyo
Danke für den Kurztest. Der hat mir den Elaris Dyo nochmal schmackhafter gemacht. Allerdings scheint er wirklich nur für Stadt und Land gemacht. 115 km/h sind dann doch sehr wenig.
Trotzdem freue ich mich nun mehr drauf als vorher. Ich hoffe auch, dass mein Arbeitgeber angetan sein wird, vom Dyo. Der Preis für Gewerbeleasing ist wirklich reizend.