Mercedes-Benz EQC: Nur 19 Zulassungen im November
3 Minuten Lesezeit
Der Mercedes-Benz EQC ist das erste vollelektrische Fahrzeug des Stuttgarter Automobilherstellers Daimler. Das Elektro-SUV mit Stern soll die Wende hin zu einer CO2-neutralen Fahrzeugflotte einläuten. Doch wie die „Welt“ berichtet, verkauft sich der lang ersehnte Stromer alles andere als gut.
Mercedes-Benz EQC hinkt hinterher
Das Stichwort lautet „Ambition 2039“. Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich das Streben des deutschen Premium-Herstellers, bis zum Jahr 2039 eine CO2-neutrale Neuwagenflotte zu haben. Laut Ola Källenius, dem aktuellen Vorstandsvorsitzenden der Daimler AG, möchte der Konzern bereits 2022 zehn rein elektrische Fahrzeuge auf den Markt bringen.
Den Anfang macht der Mercedes-Benz EQC, ein E-SUV, das seit Juni 2019 bestellt werden kann. Bei der Kundschaft scheint der schicke Stern jedoch nich so gut anzukommen. Seit Verkaufsbeginn seien lediglich 55 Modelle zugelassen worden. Für November 2019 lagen dem KBA (Kraftfahrt-Bundesamt) gerade einmal 19 Neuzulassungen vor. Im Vergleich verkaufte sich der etablierte Konzernbruder, der Mercedes-Benz GLC, wie geschnitten Brot. Die Stuttgarter konnten im gleichen Zeitraum über 4.500 Fahrzeuge absetzen.
Deutlich höhere Verkaufszahlen konnte Audi mit dem E-tron verzeichnen. Das EQC-Pendant der Ingolstädter wurde allein im November 192 mal verkauft. Das mag auf den ersten Blick wenig erscheinen, doch in Relation zu den gerade einmal 57.533 deutschlandweit verkauften Elektroautos in 2019, ist diese Zahl nicht zu unterschätzen.
Was steckt hinter den schlechten Verkaufszahlen?
Zunächst muss man fairerweise erwähnen, dass die Elektromobilität in Deutschland noch eine Nische ist. Von den 3,6 Millionen Neuzulassungen im vergangenen Jahr, waren lediglich 1,5% E-Fahrzeuge. Trotz eines Großaufgebots an Werbung und einer Kampagne mit dem Musiker „The Weeknd“, kommt Mercedes mit seinen Verlaufszahlen nicht an die Konkurrenz heran.
Experten, wie der Verkehrswissenschaftler Alexander Eisenkopf, kritisieren die Schwaben und vertreten die Meinung, dass das Problem hausgemacht sei. Denn Daimler produziert den elektrischen Antriebsstrang nicht selbst, sondern bezieht ihn von einem Zulieferer. „Wenn ein Automobilunternehmen sein zentrales Bauteil – Motor und Antriebsstrang – als Zulieferteil mit einer ‚fremden‘ Technologie einbaut, wird die DNA des Unternehmens nachhaltig gestört.“, so Eisenkopf.
Geht es nach dem Automobilhersteller Mercedes-Benz, sieht es jedoch anders aus – der EQC erfreut sich in Europa zunehmender Beliebtheit. Um die wachsende Nachfrage auf dem heimische Markt zu decken, wurde die strategische Entscheidung getroffen, die Markteinführung des Stromers in den USA und Kanada von 2020 auf 2021 zu verschieben. Vor allem in den USA wird es der EQC nicht leicht haben, denn der kalifornische Hersteller Tesla genießt in den Staaten einen Kultstatus.