(Vorerst) Keine Auto-Prämie trotz Coronakrise
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Heute haben Vertreter der Autoindustrie mit Angela Merkel, beim sogenannten Autogipfel, um eine Kaufprämie gerungen. In der Telefonkonferenz gab es nach einem Bericht der Tagesschau, aber noch keinen konkreten Beschluss für eine neue Auto-Prämie. Die Entscheidung darüber soll erst im Juni getroffen werden, wenn die Bundesregierung über ein umfangreiches Konjunkturpaket für die Wirtschaft entscheidet.
Die Autoindustrie fordert eine Kaufprämie, da der Fahrzeugabsatz in Deutschland mit der Coronakrise massiv zurückgegangen ist. Weiterhin hat der Industriezweig aufgrund der vielen direkten und indirekten Beschäftigten eine weitreichende Relevanz für viele Regionen in Deutschland. Dies nahm auch Angela Merkel in dem Gespräch zur Kenntnis. Man wolle sich weiter über eine Arbeitsgruppe, genannt „konjunkturbelebende Maßnahmen“, auszutauschen. Die Hersteller versprechen zudem, dass sie mit der Prämie einen Modernisierungsbeitrag leisten können, um moderne Fahrzeugtechnologien auf die Straße zu bringen.
Da viele Kunden bereits auf eine Prämie spekulieren, ist die Nachfrage derzeit zusätzlich zurückhaltend. Die Hersteller möchten nach eigenen Aussagen nicht nur für die Halde produzieren.
Bundesländer stehen hinter der Prämie
Die Bundesländer Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg stehen hinter der Prämie. Die Länderchefs schlugen konkret vor moderne Benzin und Dieselfahrzeuge mit 3000 Euro zu fördern. Darunter sollen alle Fahrzeuge fallen, die die Abgasnorm Euro 6d-TEMP erfüllen. Weiterhin soll es eine zusätzliche Prämie in Höhe von 4000 Euro für Plugin-Hybrid- und Elektroautos geben, die die bisherige Förderung dieser Fahrzeug weiter aufstockt.
Umweltverbände protestieren gegen Prämie
Mehrer Umweltverbände kritisieren eine neue Autoprämie stark. Insbesondere soll es keine Förderung für Benzin oder Dieselautos geben, auch wenn diese neue Abgasnormen erfüllen und weitestgehend sauber sind. Für sie ist es eine Abwrackprämie 2.0, die ihre Vorstellungen von einer Verkehrswende konterkarieren könnte. Die Abwrackprämie, die es vor etwa 10 Jahren gab, war ein erfolgreiches Konjunkturprogramm, dass vor allem kleine und sparsame Fahrzeuge auf die Straßen brachte. Man möchte keine Motorentechnologie aus dem vergangenen Jahrhundert retten sagte ein Sprecher. Es gibt unter den Umweltschützern große Bedenken, dass sogenannte „Spritschlucker“ mit Steuergeldern gefördert werden.
Auto Prämie für Leasing
Eine neue Auto Prämie wäre auch für das Leasinggeschäft bedeutend, denn über die Prämie können Angebote mit geringeren Raten berechnet werden. Das wirkt sich weiter auf den Leasingfaktor aus, der dann ebenfalls sehr niedrig ausfällt. Demnach dürfte es noch bessere Leasing Schnäppchen geben, sofern sich die Regierung auf eine Corona Prämie für Autos einigt. Für die umweltfreundlichen eAutos könnte die zusätzliche Prämie sehr günstige Raten bedeuten, da die Förderung sich mit dem bisherigen Umweltbonus kombinieren lässt. Wann und ob die es die Förderung geben wird, ist heute noch nicht abzusehen. Wir werden hier berichten, wenn wir mehr wissen.
Was meint ihr: Wäre eine neue Kaufprämie für Autos sinnvoll? Schreibt es gerne in die Kommentare