Auto mieten für 99 Euro im Monat - Ist das Möglich?

Einen Wagen für nur 99 Euro im Monat zu mieten, klingt verlockend und ist für viele eine vermeintlich attraktive Option. Flexibilität und Kostentransparenz bei der Fahrzeugnutzung ist heute wichtiger denn je, da die Lebensunterhaltkosten in allen Bereichen steigen, sind die Gesamtkosten eines privaten Autos umso wichtiger geworden.

Mit monatlichen Auto-Abos bieten sich passend zu dem Trend ein paar Vorteile: Sie haben kurze Laufzeit von meist 6 bis 12 Monaten, decken alle Kosten außer Kraftstoff und Autowäsche ab und sind im voraus gut kalkulierbar.

Daneben sind sie auch sinnvoll, wenn du auf dein neues Auto wartest oder du brauchst einfach eine Übergangslösung – ein Auto für einen oder mehrere Monat zu mieten kann die optimale Lösung sein. Wir zeigen dir die besten Möglichkeiten, wie du günstig und unkompliziert ein Fahrzeug für einen kurzen Zeitraum sichern kannst, ohne versteckte Kosten oder lange Vertragsbindungen.

Auto mieten für 99 € im Monat ist nicht möglich

Die Vorstellung, ein Auto für nur 99 € im Monat zu mieten, klingt verlockend. Allerdings entpuppen sich solche Angebote bei genauerem Hinsehen oft als unrealistisch. In der Regel handelt es sich bei diesen Angeboten um klassische Leasing Angebote oder es wird noch eine Sonderzahlung fällig.

Die Nebenkosten für Versicherung, Wartung, Steuern usw.

Bei einem Abo oder Mietwagen sind die Nebenkosten des Fahrzeugunterhalts bereits in der Rate inkludiert. Das ist nochmal mehr ein Grund warum es absolut unrealistisch ist, dass eine Rate von 99€ realisierbar ist.

Zu den relevanten Nebenkosten gehören:

• • Versicherungspakete: Die Vollkaskoversicherung von einem Kleinwagen kostet häufig bereits 50 bis 100 Euro pro Monat.

• • Steuern: Selbst bei einem kleinen Auto fallen Kfz-Steuern und GEZ Gebühren für den Vermieter an, was sicher 10 bis 20 Euro pro Monat ausmacht.

• • Wartung und Service: Wartungskosten und TÜV, der beim Mietwagen jedes Jahr durchgeführt werden muss, kosten ebenfalls einiges. Mit weniger als 20 Euro pro Monat wird man diese Kosten nicht decken können.

• • Reifen: Sofern das Fahrzeug ab Werk nicht auf Ganzjahresreifen steht, kommen noch Kosten für zusätzliche Winterreifen sowie den Reifenwechsel hinzu.

Ein Beispiel für typische Nebenkosten:

Alleine die Zusatzkosten führen dazu, dass diese die Preismarke von 99 Euro pro Monat sprengen. Womit selbst ein kostenloses Auto schwierig zu unterhalten wäre für diesen Betrag.

Leasing für unter 100€ jedoch möglich

Wenn auch es nicht möglich ist ein Auto für weniger als 100 Euro zu mieten, lässt sich eine Leasingrate von weniger als 100 € realisieren.

• • Sonderangebote und Rabatte: Gelegentlich bieten Anbieter reduzierte Raten an.

• • Kleinwagenmodelle: Günstige und kleine Fahrzeuge starten ohne Überführungskosten schon bei ca. 50€ monatlich

• • Längere Vertragslaufzeiten: Längere Leasingdauer kann den monatlichen Preis reduzieren, da der Wertverlust des Fahrzeugs auf einen längeren Zeitraum gestreckt wird.

• • Gebrauchtwagen Leasing: Gebrauchtwagen z.B. als Leasingrückläufer erneut zu leasen, kann deutlich günstiger sein. Dabei können jedoch höhere Wartungskosten anfallen, die man beim Leasing selber tragen muss.

Beispiel für ein mögliches Leasingangebot:

Wir vergleichen verschiedene Angebote, um für dich die besten Konditionen zu finden. So kannst du ein Fahrzeug finden, das deinen Bedürfnissen entspricht, ohne dein Budget zu sprengen.

Konzept TCO (Total Cost of Ownership)

Die Total Cost of Ownership (TCO) umfasst alle Kosten, die mit der Nutzung eines Fahrzeugs verbunden sind. Bei der Auto-Miete ist es entscheidend, die gesamten Ausgaben zu berücksichtigen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Komponenten der TCO

• Monatliche Mietkosten / Leasingkosten / Wertverlust (Kauf): Basispreis für die Fahrzeugnutzung.
• Versicherung: Haftpflicht-, Teil- und Vollkaskoversicherung.
• Wartung und Reparaturen: Regelmäßige Inspektionen und unerwartete Reparaturen.
• Steuern und Gebühren: Kfz-Steuer und eventuelle Zusatzgebühren (z.B. GEZ für Gewerbe).
• Kraftstoffkosten: Verbrauch je nach Nutzung und Fahrzeugmodell.
• Zusätzliche Dienstleistungen: Inklusivkilometer und Serviceleistungen.

TCO für Leasing Angebote unter 99 € / Monat

Leasing Angebote für 99 € pro Monat decken natürlich nicht die vollständigen Kosten der Fahrzeugnutzung. Die Gesamtkosten der Fahrzeugnutzung werden erheblich höher liegen wie folgendes Rechenbeispiel zeigt:

Damit kommen auf einen Privatkunden mindestens etwa 300 € Kosten für die Fahrzeugnutzung pro Monat zu. Wenn der Nutzer noch einen Parkplatz bei seiner Wohnung mieten muss, müssten diese Kosten hier auch noch bei der TCO Berechnung berücksichtigt werden.

Unterhalt eines Autos mindestens 200 bis 300 Euro pro Monat

Die monatlichen Kosten für den Unterhalt eines Autos summieren sich schnell und übersteigen oft die anfänglichen Raten mit denen geworben wird. Um ein realistisches Bild der Gesamtausgaben zu erhalten, betrachten wir die wichtigsten Kostenfaktoren.

Fahrzeugkosten für Anschaffung und Wertverlust

Egal ob man ein Auto kauft, least oder abonniert letztlich gibt es Kosten für die Anschaffung. Im wesentlichen setzt sich dieser bei einer Miete oder einem Leasing aus dem erwarteten Wertverlust über die Dauer der Laufzeit und den Zinsen zusammen, da man sich für den Kauf des Autos über die Bank Geld geliehen hat. 

• Wertverlust: Ein Fahrzeug verliert im ersten Jahr etwa 20% seines Wertes, danach ca. 10% pro Jahr.
• Zinsen: Ein geleastes oder gemietetes Auto wurde von jemand anderem bezahlt, weshalb die Bank Zinsen fordert. 

Nebenkosten für Wartung, Versicherung und Steuern

Neben den Fahrzeugkosten fallen diverse Nebenkosten an, die den monatlichen Unterhalt weiter erhöhen.

• Wartung und Reparaturen: Durchschnittlich 50 bis 100 Euro pro Monat.
• Versicherung: Kfz-Versicherungen kosten je nach Modell und Fahrerprofil zwischen 50 und 150 Euro monatlich.
• Kfz-Steuern: Je nach Fahrzeugtyp und Emissionen zwischen 10 und 30 Euro pro Monat.

Kosten für Kraftstoffe und Parkplatz

Die laufenden Betriebskosten umfassen Kraftstoffe und Parkmöglichkeiten, die regelmäßig anfallen.

• Kraftstoffkosten: Bei durchschnittlicher Fahrleistung von 1.000 km pro Monat entstehen etwa 100 bis 150 Euro.
• Parkplatz: In städtischen Gebieten können Parkgebühren zwischen 50 und 100 Euro monatlich betragen.

Alternative Mietoptionen

Neben extrem günstigen Leasing Angeboten gibt es vielfältige Mietoptionen, die auf unterschiedliche Bedürfnisse zugeschnitten sind. Wir stellen Ihnen die gängigsten Modelle vor.

Auto-Abo Modelle

Auto-Abos bieten Flexibilität und Transparenz bei den Kosten, aber eventuell etwas höhere Gesamtkosten gegenüber den Schnäppchen im Auto Leasing.

Vorteile:

• Flexibilität: Laufzeiten ab einem Monat sind möglich, und Verträge können monatlich gekündigt oder pausiert werden.
• Inklusiv-Leistungen: Zulassung, Versicherung, Wartung und Reparaturen sind im Fixpreis enthalten.
• Vielfalt: Fast 40 Anbieter bieten eine breite Auswahl an Fahrzeugen.

Nachteile:

• Höhere Raten: Flexibilität, Komfort und den Service für eine all-inclusive Rate lassen sich die Anbieter teilweise hoch bezahlen gegenüber den Raten im Leasing.

Leasing

Leasing bietet eine Alternative zum direkten Kauf eines Fahrzeugs mit fixen monatlichen Raten.

Vorteile:

• Planbare Kosten: Feste monatliche Raten ohne unerwartete Ausgaben.
• Neuwagen: Zugang zu aktuellen Modellen mit neuester Technik.
• Serviceleistungen selber wählen: Anders als beim Mietwagen oder Abo können individuelle Versicherungsverträge abgeschlossen werden. So kann man von seinem Schadensfreiheitsrabatt (SF-Klasse) profitieren.

Nachteile:

• Vertragsbindung: Mindestlaufzeiten von 24 Monaten sind üblich bzw. kürzere Laufzeiten häufig effektiv sehr viel teurer durch die obligatorischen Überführungskosten.

Carsharing

Carsharing bietet eine kurzfristige Nutzung von Fahrzeugen, ideal für sporadische Fahrten. Egal ob für wenige Minuten, ein paar Stunden oder Tage lassen sich in vielen Großstädten einfach Fahrzeuge von Miles, Free2Move oder Sixt am Straßenrand anmieten.

Vorteile:

• Keine langfristige Bindung: Fahrzeuge können bei Bedarf gebucht und zurückgegeben werden.
• Kostenkontrolle: Zahlung nach tatsächlicher Nutzung, z.B. pro Minute, Stunde oder Kilometer
• Umweltfreundlich: Reduzierung des individuellen Fahrzeugbesitzes.

Nachteile:

• Eingeschränkte Verfügbarkeit: Nur in größeren Städten verfügbar und Fahrzeuge nicht immer unmittelbar vor der Tür auffindbar.
• Hohe Kosten bei intensiver Nutzung: Jeden Tag ein CarSharing Auto zu nutzen, um beispielsweise zu pendeln ist nicht sinnvoll.

Früher war alles Besser: 99€ all-in Peugeot 208

Früher war alles Besser ist schnell gesagt, wenn man sich an alte Preise oder Regelungen erinnert, die heute überkommen sind. Durch Inflation und gestiegene Zinsen ist das Preisniveau unbestritten immer höher geworden.

Es gab jedoch vor vielen Jahren eine Aktion von Sixt Neuwagen und dem Internetanbieter 1&1, die polarisiert hat. Für nur 99€ pro Monat haben die beiden Unternehmen einen Peugeot 208 inklusive aller Nebenkosten außer dem Tanken angeboten. Man könnte sagen, die 1&1 Flatrate zum Autofahren war ein Auto-Abo bevor es so bekannt wurde.

Screenshot: 1und1.de – Solche Preise wie bei dieser Aktion 2017 sind heute nicht mehr realisierbar.

Das Angebot wurde in Zusammenarbeit mit PSA Deutschland (heute Stellantis Konzern), Sixt Neuwagen und 1&1 im Jahr 2017 geschnürt. Man rechnete mit dem Absatz von ca. 300 Fahrzeugen. Es wurden schlußendlich jedoch über 5.000 Einheiten.

Scheinbar war das Bewusstsein für die Gesamtkosten eines Autos damals schon bei vielen verbreitet, sodass das Angebot sehr positiv aufgenommen wurde.

Ein besonders großes Ärgernis war das Angebot für die Händler der Marke Peugeot, die mit ihren Margen und Kosten solche Raten und Konditionen nicht darstellen konnten und entsprechend verärgert reagierten. Kurzum musste die Aktion frühzeitig beendet werden und später wurden 3 Top-Manager von PSA Deutschland entlassen, was nach Vermutung in Zusammenhang mit dieser Aktion stand.

Ob sich das nochmal wiederholen wird? Wahrscheinlich eher nicht und schon gar nicht direkt von einem Hersteller, der eine gute Zusammenarbeit mit seinem regionalen Autohandel pflegen will und für den solche Angebote kalkulatorisch keine gewinnbringendes Geschäft sein können.

Vermieter bzw. Abo Anbieter können natürlich wenn sie gute Einkaufskonditionen erhalten frei solche Aktionen schnüren und anbieten, aber auch hier dürften die Nebenkosten der Fahrzeugvermietung heutzutage mindestens eine Rate von gut 200 € monatlich erfordern, um wirtschaftlich zu agieren.