Hyundai i30 1.5 T-GDi Edition 30 Test – Gute Golf Alternative?
7 Minuten Lesezeit
Eines der beliebtesten Fahrzeugsegmente in Deutschland ist ohne Zweifel das der Kompaktwagen, wenn auch die SUVs in verschiedensten Größen der sogenannten Golf-Klasse ihren Rang ablaufen. Golf-Klasse übrigens deshalb, weil kein Auto wie der VW Golf das Segment der Kompaktwagen repräsentiert. Lange Zeit war er in Deutschland Jahr für Jahr das beliebteste Auto nach Rangliste der Neuzulassungen.
Die Verkaufszahlen der Klassen wecken natürlich bei anderen Automobilherstellern Begehrlichkeiten ein Stück vom Kuchen für sich zu gewinnen und somit haben fast alle Marken mittlerweile einen Kompaktwagen im Programm. Einen Wettbewerb hat auch der südkoreanische Hersteller Hyundai mit dem i30 ins Rennen geschickt. Das Modell kam erstmals 2008 auf dem Markt und rollt heute in der dritten Generation inklusive Facelift auf unseren Straßen. Das Modell erfreut sich großer Beliebtheit, wenn diese auch leicht gesunken ist in den letzten Jahren. Womöglich zu Gunsten von Kompakt SUVs und Elektroautos von Hyundai.
Wir haben uns den aktuellen Hyundai i30 in der Edition 30 mit dem 1.5 T-GDi Motor angesehen. Die Edition 30 feiert das 30 jährige Jubiläum der Marke in Deutschland und verspricht ein ausgewogenes und preislich attraktives Ausstattungspaket. Dabei gibt es neben der Edition 30 auch noch die Edition 30 Plus mit noch mehr Serienausstattung.
Die von uns getestete Edition 30 beinhaltet die nachfolgenden Ausstattungshighlights:
- 15-Zoll-Leichtmetallfelgen mit 185/55 R 15 Bereifung
- 8-Zoll-Farb-Touchscreen mit Apple CarPlay und Android Auto
- Sitzheizung vorne und beheizbares Lenkrad in Leder
- Dunkel getönte Scheiben ab B-Säule Aktiver Spurhalteassistent (LKA) Aufmerksamkeitsassistent (DAW)
- Autonomer Notbremsassistent (FCA) inkl. Frontkollisionswarner (bis 180 km/h) mit Fußgängererkennung (bis 64 km/h)
- Fernlichtassistent (HBA) LED-Tagfahrlicht
- Statisches Abbiegelicht
- „30 Jahre“-Badge auf der B-Säule 4-Sitzer
Wie gut sich der i30 mit dem 1,5 Liter 4 Zylinder Mildhybrid schlägt, soll der folgenden Test zeigen.
Design – ein klassischer Kompaktwagen
Der i30 charakterisiert sich durch eine klassische Karosserieform für einen Kompaktwagen. Durch das Facelift im vergangenen Jahr wurde insbesondere fir Front etwas modernisiert. Wenn man die optionalen LED Scheinwerfer bestellt, unterstreicht das Tagfahrlicht die etwas dynamischere Anmutung.Das Heck setzt auf schmale Rückleuchten und ist ansonsten recht unauffällig. Man hat es mit einem klassischen Kompaktwagenheck zu tun. Unten an der Heckstoßstange schaut noch eine echte Endrohrblende raus.
Interieur – solide Wertanmutung und klassische Bedienung
Im Interieur begegnet einem viel Plastik, dass sich gut anfasst, aber natürlich keinen Premium Charme versprüht. Das Lenkrad und Bedienelemente fühlen sich aber allesamt ordentlich verarbeitet an. Man hat einer keiner Stelle das Gefühl, dass das Material nicht langlebig sein wird.
Neben der Verarbeitung besticht Hyundai durch eine sehr klassische Bedienung und Mittelkonsole. Während andere Autobauer selbst die Bedienung der Klimaanlage in Menüs des Infotainments verstecken, kann man hier noch auf physische Knöpfe zurückgreifen. Eine Klimaanlage mit 2 Zonen ist übrigens serienmäßig an Bord, was nicht üblich für die Klasse ist. Eine dritte für die hinteren Plätze gibt es dafür auch nicht gegen Aufpreis. In höheren Ausstattungsvarianten profitieren die Passagiere im Fond aber von eigenen Lüftungsdüsen.
Positiv zu erwähnen sind auch noch die USB Anschlüsse und zwei 12 V Anschlüsse, womit man ausreichend Geräte während der Fahrt mit dem Strom versorgen kann.
Infotainment – solange die Smartphone Integration funktioniert
Beim Infotainment System kann man zwischen dem serienmäßigen Bildschirm mit 8 Zoll sowie einem optionalen 10,25 Zoll System wählen. Letzteres hat dann keine physischen Shortcuts mehr am Bildschirmrand. Die Software des Systems ist überschaubar beim Funktionsumfang und auch das Benutzerinterface wirkt relativ einfach. Das gute am System ist die reibungslose Integration von Apple CarPlay und Android Auto über USB. Damit stehen einem sämtliche Unterhaltungs- und Navigations-Apps des eigenen Smartphones zur Verfügung.
Motor und Getriebe
Der 1,5 Liter große 4 Zylinder Benzinmotor leistet ordentliche 160 PS und verfügt darüber hinaus über ein 48 Volt Bordnetz. Damit wird der kompakte Südkoreaner zum Mildhybrid und kann somit sprintsparender Fahren. Die 160 PS fahren sich relativ spritzig und wenn man den i30 fordert, dann treibt der kleine Benzinmotor den Wagen zügig über Landstraßen oder die Autobahn. Dabei bleibt der Motor verhältnismäßig ruhig und fällt nur bei sehr hohen Drehzahlen auf. Dabei fällt auch die relativ gute Dämmung des Innenraums auf, womit der i30 auch für längere Fahrten qualifiziert ist.
[inline-quick-view listing_id=“1238444″ button_text=“Alle technischen Daten“ title_prefix=“Technische Daten“]
Weniger Lob können wir für das Getriebe aussprechen. Dieses schaltet nicht immer zügig und in manchen Situationen scheint es nicht zu wissen wie zu schalten ist. Besonders negativ sind uns entsprechend Lastwechsel-Situationen aufgefallen. Exemplarisch dafür ist das Heranholen an einen Kreisverkehr und das unmittelbare wieder beschleunigen um einzufahren. Dabei kommt es häufig vor, dass der i30 hektisch die Gänge neu sortiert und damit unruhig anfährt.
Zu loben ist dafür beim Abbremsen und Anfahren das Start Stop System, dass relativ unbemerkt, vermutlich auch dank des 48V Bordnetzes, den Motor ein und ausschaltet.
Komfort und Alltagsnutzen
Besonders wichtig für einen Kompaktwagen ist wie viel Alltagsnutzen er mit seinem begrenzten Raum bieten kann. In der ersten Reihe sitzen zwei große Erwachsene sehr komfortabel, was aber auch nicht überraschend ist. In der zweiten Reihe geht es naturgemäß enger zu. Dennoch macht der Hyundai das beste daraus und durch ein weit gewölbtes Dach kann auch eine über 1,90m große Person noch recht komfortabel Platz nehmen.
Der Kofferraum bietet 370 Liter Stauraum ohne das Umklappen der Rückbank. Das ist einfacher Durchschnitt für die Klasse. Was jedoch zu beachten ist, dass die Ladekante über den eigentlichen Boden des Kofferraums ragt, was bedeutet, dass man beim Verladen etwas höher heben muss.
Preise für Kaufen und Leasing
Der i30 ist im Vergleich zu seinen direkten Wettbewerbern preislich sehr attraktiv und wird serienmäßig mit einer 5 Jahres Garantie ausgeliefert. Darüberhinaus überzeugt die serienmäßige Ausstattung mit vielen Highlights, die andere in der Klasse nicht bieten können. Die erwarteten Wartungskosten sind angemessen und auch der Verbrauch hält sich in Grenzen.
Der Listenpreis von 26.990 Euro spricht für sich. Wenn man noch von ein paar Prozenten Rabatt ausgeht, dürfte es nur wenige Wettbewerber geben, die soviel Auto für diesen Preis bieten.
Wer einen i30 leasen möchte, der zahlt derzeit circa 200 Euro monatlich für ein Modell mit kleinem Motor und solider Ausstattung. Für die größeren N Varianten muss man dann schon über 300 Euro monatlich bezahlen.
Fazit: eine würdige Alternative!
Am Ende lässt sich resümieren, dass der Hyundai i30 eine würdige Alternative zu seinen Wettbewerbern der Klasse ist. Besonders gut gefällt das attraktive Preis / Leistungsverhältnis. Die asiatischen Automobilhersteller wissen mit sehr vielen serienmäßigen Ausstattungshighlights zu überzeugen. Beispielsweise die 2 Zonen Klimaautomatik oder ein beheizbares Lenkrad. Darüberhinaus muss man kaum Kompromisse machen gegenüber anderen Volumenmarken.
Worauf man jedoch verzichten muss ist eine Plugin Hybrid Option oder vollelektrische Variante. Dafür bietet Hyundai aber den Kona an. Wer wiederum Benzin im Blut hat, der könnte am i30N gefallen finden, der praktisch der GTI Wettbewerber von Hyundai ist und viel Leistung, Fahrspaß und für aktuelle Zeiten starken Sound bieten kann.
4.3
Bewertung
Hyundai i30 1.5 T-GDi Edition 30